FERLACH

BÜCHSENMACHER- UND JAGDMUSEUM
CARNICA BIENENMUSEUM KIRSCHENTHEUER



Ferlach, die südlichste Stadt Österreichs liegt zwischen Drau und Karawanken auf einer Seehöhe von 466 Meter und hat sich infolge seiner gewerblichen Stellung zum Hauptort des gesamten Rosentals entwickelt. Eine verkehrsstrategisch günstige Siedlung entstand vermutlich schon im 12. Jahrhundert. Die früheste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Vörelach“ in einem Viktringer Kopialbuch aus dem Jahre 1246 nimmt Bezug auf die Topographische Lage der Ansiedlung inmitten von Föhrenwäldern. In der Folge wetteiferte vor allem die nahe gelegenen Grundherrschaften Hollenburg und Viktring um den Besitz des Dorfes und um die Beherrschung des wichtigen Handelsweges durch das Loibltal nach Krain. Begünstigt durch ergiebige Rohstoffvorkommen und Waldreichtum sowie die Nutzbarmachung der Karawankenbäche kam es im späten Mittelalter im unteren Rosental zum Aufschwung des Eisenverarbeitenden Gewerbes. Jörg Rachoy betrieb spätestens seit 1524 in Ferlach eine Drahtzieherei und einen Streckhammer. 1551 ist erstmals Hans Glawitsch in Ressnig als einheimischer Büchsenschmied überliefert. In weiterer Folge blühte das Büchsenmachergewerbe. Sogar der Wiener Hof wurde mit Jagdwaffen beliefert. Im 18. Jahrhundert stiegen die Ferlacher Büchsenmacher zum Alleinausrüster des österreichischen Heeres auf. Nach den Franzosenkriegen folgte 1815 der wirtschaftliche Niedergang.



Gedächtnisstätte Loiblpaß


Ein erster Tunnel über den Loiblpaß (1367 Meter) wurde bereits um 1550 errichtet. Der etwa 150 Meter lange Durchstich unmittelbar unter dem schmalen Karawankenkamm galt in der frühen Neuzeit als Sensation und versetzte die zahlreichen Reisenden in Erstaunen. Ein neues Tunnelprojekt, ungefähr an jener Stelle, wo sich die gegenwärtige Röhre befindet, scheiterte im späten 17. Jahrhundert an der Finanzierung der enormen Errichtungskosten. Im Zuge der dramatischen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges konnte schließlich der Kärntner Gauleiter Dr. Friedrich Rainer im September 1942 zum Ausbau der militärwirtschaftlich wichtigen Infrastruktur bei der Reichsführung in Berlin eine zentrale Nord-Süd-Verbindung über den Loibl durchsetzten. Kernstück des großen Straßenbauprojekts von Kärnten nach Oberkrain und weiter bis an die Adriaküste war der Bau eines 1561 Meter langen Tunnels an der Scheitelstrecke. Als Generalunternehmer hat man die Universale Hoch- und Tiefbau AG eingesetzt. Die Arbeiten vor Ort kontrollierte die Firma von Ing. Adolf Raubal aus Klagenfurt. Zur Durchführung der mühevollen Grabungstätigkeiten ab März 1943 wurden neben Zivilkräften auch rund 5000 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge als Mineure und Bergarbeiter herangezogen, die unter unmenschlichen Bedingungen in zwei Barackenunterkünften nördlich und südlich des Loiblpaßes, bewacht von Einheiten der berüchtigen Waffen-SS, hausten. Viele hundert Menschen sind dabei durch die brutale Behandlung oder nach ihrer Rücküberführung in das Konzentrationslager Mauthausen gestorben. An einigen kranken und transportunfähigen Zwangsarbeitern hat der damalige Klagenfurter Standortarzt Dr. Sigbert Ramsauer erwiesenermaßen sogar die Euthanasie durchgeführt. Anschließend mußte das Wachpersonal die Leichen dieser Unglücklichen innerhalb der KZ-Außenstelle still und heimlich verbrennen. Am 4. Dezember 1943 erfolgte der Durchbruch eines 2 x 3 m großen Stollens und ein Jahr später befuhren bereits die ersten Wehrmachtsfahrzeuge die provisorische Straße im Tunnel. Verschiedene Aquarelle des deutschen Propagandamalers Ernst Vollbehr (1876-1960) zeigen die topographische Situation und den Baufortschritt beim Tunnelbau im Sommer 1944.
Nach dem offiziellen Kriegsende im Mai 1945 strömten auf dem Rückzug tausende Soldaten und Zivilisten problemlos durch den Loibltunnel, wodurch vielen Menschen zweifellos das Leben gerettet wurde. Dann blieb bis August 1950 der Grenzübergang zwischen dem besetzten Österreich und dem kommunistischen Jugoslawien zur Gänze gesperrt. Nach heftigen Diskussionen kam es ab 1960 zur Fertigstellung der vielbefahrenen Loiblpaß-Bundesstraße und am 1. Juli 1967 erfolgte die feierliche Eröffnung der adaptierten Tunnelröhre. An die tragischen Umstände des Tunnelbaues und an die Opfer des Nazi-Regimes erinnern heute zwei Steintafeln am Gelände vor dem Eingang des nördlichen Tunnelportals und auf slowenischer Seite ein eindrucksvolles Skulpturendenkmal in der Nähe des ehemaligen Lagers Loibl-Süd. Jährlich werden im Sommer an diesen geschichtlich belasteten Stätten Gedenk- und Friedensveranstaltungen mit Teilnehmern aus mehreren Ländern abgehalten.



Hinweis: KZ LOIBL/LJUBELJ 1943-1945 Gedenkstätte Loibl-Süd unterhalb der Kirche St. Anna mit Gebäudegrundrissen von Unterkünften, Lagerräumen und von dem Krematorium. Das Konzept dazu stammt vom bekannten slowenischen Architekten Boris Kobe. Die überlebensgroße Standfigur aus Metall mit der Darstellung eines menschlichen Skelettes wurde vom Bildhauer Jože Bertoncelj angefertigt.

Links:
www.zz-nob.si
www.mkoe.at
www.memorial.at_mkk

Bildgalerie Ferlach

Ferlach Umgebung

Loibltunnel

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BÜCHSENMACHER- UND JAGDMUSEUM



Im Mittelpunkt des Museums steht die Kunst der Ferlacher Büchsenmacher. Behandelt werden in der Ausstellung auch regional- und industriegeschichtliche Inhalte. Zu sehen sind auch etliche sakrale Werke und Bilder heimischer Künstler wie z. B. von Hermann Poschinger.

Das Büchsenmacher- und Jagdmuseum wurde mit exklusiven Trophäen vertrauter und fremder Tiere aus dem Besitz von Helmut und Heidi Horten beschenkt. Daraus entstand die Schau „Mythos Jagd – Sammlung Horten“.
Der örtliche Kulturverein hat hier in den letzten Jahren umfangreiche Sonderausstellungen über die Loiblstraße und über Ferlach in alten Ansichten gezeigt.
In unregelmäßigen Abständen werden auch Präsentationen moderner Kunst gezeigt.

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Schloss Ferlach
Sponheimerplatz 1
9170 Ferlach

Tel.:04227/49 20 od. 2600-31
Fax:04227/23 11

Öffnungszeiten:
15. Mai – 15. Oktober täglich 10-18 Uhr
16. Oktober – 14. Mai
Di-Fr 14-18 Uhr (an Feiertagen geschlossen)

Historisches Armbrustschießen
im Schlosspark
15. Juni – 15. September, jeden Freitag

Links:
www.ferlach.at

CARNICA BIENENMUSEUM KIRSCHENTHEUER



Neu gestaltete Ausstellung mit interaktiven Forscherstationen. Entdeckungstour im Bienenstock. Mythologie, Kultur und Natur auf einer spannenden Zeitreise durch 100 Millionen Jahre.
Auf der Wiese vor dem Museumsgelände ist neben den Bienenstöcken ein moderner Skulpturenpark geplant.

Sonderschau: Das Leben der Biene – Schätze für die Gesundheit des Menschen

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Carnica Bienenerlebnismuseum

Kontakt:
Gasthof Ratz
9162 Kirschentheuer 6

Tel.: 04227/ 23 28
Fax: 04227/ 23 28 13

Öffnungszeiten:
1.Mai – 30.September

Mai, Juni und September:
Sa, So, feiertags 13-18 Uhr;

Juli und August:
Di–So 13-18 Uhr

Sonderführungen für Gruppen nach Vereinbarung

E-Mail
bienenmuseum@aon.at

Links:
www.carnica-rosental.at