KULTURINITIATIVE LIPPITZBACH ATELIER-GALERIE KULTERER Auf halbem Wege zwischen Lavamünd und Völkermarkt liegt südlich der kleinen Ortschaft Ruden der Drauübergang Lippitzbach mit den sehenswerten Resten einer einst bedeutenden Industrieanlage. Dort, wo der Wölfnitzbach in die Drau mündet, entstand auf dem Areal der ehemaligen Lippitzhube gegen Ende des 18. Jahrhunderts eines der größten und erfolgreichsten Eisenwerke Kärntens. Bereits im Jahre 1771 hat Josef Freiherr von Kronthal hier ein Hammerhaus mit einem Wallischhammer, drei Drahtzügen und fünfzehn Paar Nagelstöcken errichtet. 1791 erwarb Max Thaddäus Graf Egger (1734-1805) das Werk Lippitzbach samt allen Realitäten um 45.000 Gulden und begründete hier das erste Tiegelstahlwerk außerhalb Englands und das älteste Blechwalzwerk Österreichs. Um den Brennstoff (Holzkohle) für die Verhüttung des Eisenerzes zu sichern, wurden damals umfangreiche Wälder in der näheren Umgebung gekauft und gerodet. Mit Hilfe englischer Fachleute konnte noch knapp vor 1800 die Schwarzblecherzeugung in vollem Umfang aufgenommen werden. Die Produktion des verzinnten Bleches (Weißblech) begann nach anfänglichen Schwierigkeiten jedoch erst um 1809. Infolge der französischen Kriegswirren wurden die Arbeiter mehrmals aus der Fabrik abgezogen, was sogar zu einer vorübergehenden Stillegung des Werkes führte. In dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit kam es 1803 in Lippitzbach zur Gründung einer Arbeiter- und Angestelltenkasse; 1817 hat man in einer leer gewordenen Arbeiterwohnung eine erste Schule eingerichtet, wobei die Kinder der Werksangehörigen nichts zu bezahlen brauchten. Um der wachsenden Konkurrenz begegnen zu können, musste, nachdem 1839 ein neues Stabwalzwerk in Betrieb ging, die Weißblecherzeugung in Lippitzbach völlig aufgegeben werden. 1843 wurde ein Puddlingswerk mit einem besonders konstruierten Gasofen fertiggestellt. Die Heizung erfolgte mit gedörrtem Holz. Die technisch hervorragende Anlage von Lippitzbach erhielt 1856 statt des bisherigen Wasserrades eine Dampfmaschine von 60 Pferdestärken und 1861 hat sich die Geschäftsführung zum Bau eines neuen Blechwalzwerkes entschlossen. Nach dem Tod von Nothburga, der letzten Gräfin Egger 1884, kam die Gewerkschaft Lippitzbach in den Besitz der Freiherrn von Helldorff, die auf Grund des allgemeinen Niederganges der Kärntner Eisenindustrie die Werksanlagen 1894 schließlich für immer stilllegten. Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde über die Drau eine Stahlbogenbrücke errichtet um das durch die Metallindustrie erblühte Lippitzbach mit der Bahnstation in Bleiburg zu verbinden. 2005 wurde die neue, 96 Meter hohe, 455 Meter lange und 45.000 Tonnen schwere Lippitzbachbrücke über die Drau eröffnet. Einzigartig in Österreich ist die in der Mitte der Brücke stehende zweieinhalb Meter hohe Bronzestatue des heiligen Nepomuk, ein Werk des Unterkärntner Künstlers Peter Raunig. Der allgemein als Brückenheiliger verehrte Johannes von Nepomuk war als Theologe in Prag tätig und geriet in die Auseinandersetzung zwischen König Wenzel und dem Prager Erzbischof Jenzenstein. Der später heilig gesprochene wurde gefangen genommen, gefoltert und in der Moldau ertränkt. Das 1693 auf der Prager Karlsbrücke errichtete Denkmal machte ihm zu einen der wichtigsten Brückenheiligen. 1729 wurde Johannes von Nepomuk von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen. Bildgalerie zurück zum Seitenanfang |
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Im Mai 2006 fanden unter künstlerischer Leitung von Sigi Kulterer die „1. Lippitzbacher Kulturtage“ statt. Im Schloss Lippitzbach konnten Künstler ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren. Bildgalerie zurück zum Seitenanfang |
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Lebenslauf und künstlerische Würdigung: Sigi Kulterer, geboren 1955 in Lienz (Osttirol), ist freischaffender Künstler und Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs. Als Dozent in der Erwachsenenbildung unterrichtet er u. a. in Frankreich bei der „Ardéche Académie“ in Banne, im Seminarzentrum „Les Blancards“ in Laurac-en-Vivarais und heuer erstmals bei der Internationalen Sommerakademie in Moosburg/Kärnten. Der in der Fachwelt allgemein anerkannte Maler veranstaltet außerdem laufend erfolgreiche Kreativ-Workshops, Schulprojekte und Studienreisen. Mit eigenen Werken war Sigi Kulterer bereits in zahleichen Ausstellungen in Österreich und in verschiedenen Ländern Europas vertreten. Im Mittelpunkt von Sigi Kulterers abstrakt-rekonstruktiver Malerei stehen in erster Linie existienzielle Fragen wie die menschliche Daseinsbewältigung und das zunehmende Konfliktpotential mit der Umwelt, die der Künstler in seinem umfangreichen Werk zu versinnbildlichen versucht. Kulterers Malerei wird von musikalischen Impulsen, einer kompositorischer Dynamik und einer starken innerbildlichen Bewegung getragen. Bei den grafisch inspirierten Naturabstraktionen sind kraftvoll zentrierte Binnenzeichnungen und die Leuchtkraft der Farben hervorzuheben. Auch Kulterers figurative Arbeiten werden von einer starken innerbildlichen Bewegung getragen und thematisieren in erster Linie Aspekte der menschlichen Leidenschaft. Im Mittelpunkt der dynamischen Kompositionen stehen kontrastreich gestaltete Flächen, die dem Auge durch unterschiedliche Schattierungen sehr viel Spielraum und Bewegungsfreiheit lassen. Die formalen Elemente, die an geometrische Grundformen wie Dreiecke, Kreise und Spiralen erinnern, sind eher unauffällig in das Bildganze integriert. Bei längerer und eingehender Betrachtung beginnen Farbflächen und einzelne Linien sich zu einer dreidimensionalen und lebendig erscheinenden Form zu verdichten. Der geweitete Bildraum bietet mit seinem variablen Spannungsmittelpunkt und den hellen und leicht gefärbten Peripherieflächen eine offene künstlerische Form von hohem emotionalen Aufforderungscharakter. Hinweis: Postkartensammlung Franz Tschebular im Schloss Lippizbach. Bildgalerie zurück zum Seitenanfang |
Atelier-Galerie Kulterer |
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